Buch MK - page 85

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Der Beatschuppen von Heinz
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Heinz hatte einen sogenannten „Beat-Schuppen“ im Haus. Es
waren oft bis zu 20 Buben und Mädchen da, die Beatmusik
hörten und auch selbst Musik machten. Es war auch einmal ein
Fußballspiel im Fernsehen. Sie fragten, ob sie schauen dürfen.
Der Vater sagte: „Nur wenn niemand raucht.“ Denn Vater war
ein großer Raucherfeind. Vater und ich gingen dann fort.
Am nächsten Tag, als ich ins Wohnzimmer kam, bekam ich
einen Schrecken. Am großen Fenster waren alle Blumen welk.
Es stellte sich heraus, das Heinz es nicht verhindern konnte,
daß doch einige rauchten und er machte das große Kipp-
Fenster auf. Es war im Winter und sehr kalt, da sind meine
geliebten Blumen alle erfroren.
Ich konnte nur noch weinen. Das war Heinz sehr arg. Vater
war auch sehr aufgebracht und bitterböse auf ihn. Der arme
Heinz, warum hatte er den Buben bloß das Rauchen nicht
verboten.
Der Beatschuppen unten im Haus war ein übriges Zimmer, daß
umgestaltet wurde mit Postern an der Wand von vielen
aktuellen Musikgruppen. Man traf sich dort oft am Wochen-
ende und es war auch des öfteren mal laut. Aber so wussten wir
wenigstens wo die Kinder waren.
Dort entstand dann auch die erste Musikband von Heinz, mit
Martin Wetzler, Martin Settele und Axel von der Heyde. Sie
nannten sich dann die „Crazies“ – die Verrückten. Beatbands
waren in den 60-er Jahren sehr aktuell und sie spielten auch auf
Beatfestivals und anderen Veranstaltungen.
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