Buch MK - page 103

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Steg. Als ich über den Bach ging, kniete ich mich auf den
Boden und suchte die Brücke. Es war eine schlimme Zeit.
Jedes Haus war dunkel und man durfte keinen Lichtschimmer
sehen.
1945 Kriegsende: Mein Mann kam mit dem Fahrrad vom
Lazarett in Gauting an. Er stammte von Schlesien und konnte
nicht mehr heim. Da sagte man entweder heiraten, oder er muß
wo anders unterkommen. Er war von Mai bis August da und
wir planten zu heiraten. Mein Mann war Berufssoldat, da hatte
man vor den Amerikanern Angst, denn die nahmen die
Soldaten mit in ein Auffanglager. Vor lauter Angst verbrannte
ich sein Soldbuch.
Nun war Ersatzbürgermeister Höldrich und Frau Hauptlehrer in
der Kanzlei. Sie halfen, daß wir ohne Papiere heiraten konnten.
Im Dorf waren noch einige Ehemalige die ihn kannten, z.B.
Herr Dörner vom Bahnhof, die mussten bezeugen daß er
Feldwebel war und Kirstein heisst. Dann kam die Trauung im
Schulzimmer. Die 1. Trauung nach dem Krieg. Herr Höldrich
las alles ab und da standen noch die im Namen des 3. Reiches
von Adolf Hitler. Er musste immer wieder unterbrechen weil
vieles nicht mehr passte. Eine Heirat mit Hindernissen. Wie
lange Höldrich Bürgermeister war, weiss ich nicht. Nur 1 Jahr
später heiratete meine Schwester, die hat er auch noch getraut.
Er war ja nur als Ersatz eingesetzt.
Der nächste langjährige Bürgermeister wurde dann Ludwig
Brennauer. Er hat viel für Hohenfurch getan nach den
Kriegsjahren kamen Gefangene heim und Flüchtlinge gab es
massenhaft. Diese alle gut unterbringen war ein großes
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